Samstag, 06.12.25, 15:30 Uhr, Bundesliga (M), 13. Spieltag, Müngersdorfer Stadion
Disclaimer: Diese(r) Blog(-Rubrik) ist im Stile alter klassischer Punk-Egozines (Ego-Fanzines) gestaltet. Sprich es geht hier primär um das (Er)Leben der jeweils schreibenden Person und das kann manchmal sehr weit über den Aufhänger (das Spiel) des Berichtes hinaus gehen. Wir haben weder den Fokus auf (Vollständigkeit) fanspezifische(r) Themen und erst Recht nicht auf das sportliche Geschehen. Für beides sehen wir andere digitale und physische Publikationen für geeigneter an und auch nicht alles was uns durch die Hirse geht und/oder geschieht, muss hier auch rein. Es ist also alles sehr persönlich. In diesem Sinne: Enjoy oder auch nicht.

Herzliche Grüße aus dem Krankenbett. Offenbar gerade nicht so meine Zeit. Die Nacht vor dem Spiel hatte ich schon kaum gepennt und war mega verrotzt, aber immerhin Corona negativ. Hatte ich ja auch gerade erst und das mit überschaubaren Symptomen. Jetzt haut es aber richtig rein, auch ohne Corona. Mit 2 Paracetamol alle 6 Stunden komm ich irgendwie durch den Spieltag, die Nacht darauf aber schaffe ich es Taschentücher in dreistelliger Anzahl voll zu rotzen und kriege gar keinen Schlaf mehr. Wäre das Spiel heute, würde wohl selbst der gestrige unbedingte Wille nicht mehr helfen. Gut für Euch, denn der Bericht dürfte daher eine überschaubare Länge haben.

Anfahrt problemlos, da eh gerade nur mit Auto für mich machbar. Wie schon gegen MG waren wir gefühlt als erste Gang auf dem am weitesten (aber dennoch nur 15 Minuten Fußweg) entfernten Parkplatz und somit in Pole Position für die Rückfahrt. Ründchen ums Stadion, früh in die noch nicht vorhandene Schlage und somit die Reize auf so minimal wie möglich gestellt und jedes Panikattacken-Risiko ausgeschlossen. Schön, dass zumindest das auch heute wieder klappt und wir auf der Ost ein paar lieb gewonnene Menschen treffen und in die Arme schließen können.
Ich habe diese Saison das Gefühl, dieser ganze Animations-Event-Zirkus wird immer schlimmer. Auch hier darf die Kiss-Cam nicht fehlen. Und damit auch manch (!) alter weißer Mann auf seine Kosten kommt, werden auch immer wieder zwei weiblich gelesene Personen auf der Anzeigetafel eingeblendet und somit zum küssen aufgefordert. Jetzt kommt manch alter weißer Mann natürlich pikiert um die Ecke und wirft mir vor, dass ich mal wieder übertreibe und möglicherweise sogar mit dem Hinweis, dass das doch gar progressiv sei, dass nicht nur vermeintlich Heteronormative Pärchen eingeblendet werden. Dann mach Dir doch mal Gedanken darüber, warum zwar immer wieder zwei weibliche gelesene Personen dort eingeblendet werden, aber kein einziges Mal zwei männlich gelesene Personen. Na? Immerhin erspart uns das ein "höhöhö"-Geraune. Von der generellen Übergriffigkeit solch beschissener Spielchen rede ich erst gar nicht. Und darüber, dass das weder was mit Fuß, noch mit Ball zu tun hat, müssen wir vermutlich tatsächlich nicht diskutieren.

Danach werden dann auch die Zuschauer*innen begrüßt. Ach nee, doch nicht. Nur die Zuschauerinnen und Zuschauer: "Guten Tag, meine Damen und Herren!" Oder habe ich mich da verhört? Will ich nicht mal ausschließlich. Und selbst wenn ich mich nicht verhört habe, übertreibe ich natürlich eh wieder. Ich weiß, gähn.
Wir sind heute jedenfalls mal mit ein paar mehr Fanclub- und Nicht-Fanclub-Menschen vor Ort und wie gewohnt divers aufgestellt. Schön das!
Die Stimmung ist richtig gut. USP im Oberrang Nord, im Steher darunter viele andere Aktive und wir auf dem angrenzenden Ost-Oberrang auch bester Laune. Da hatten wir zuletzt nicht immer so Glück mit unserem Standort. Beste Wechselgesänge, alles ganz wunderbar in der Hinsicht. Und wenn meine Stimme mal versagt, werden die Halstablettenproben von einem der letzten Heimspiele eingeworfen und mal 2 Minütchen pausiert. Immer weiter vor!

Auf dem Feld sieht es defensiv wieder recht stabil aus, auch wenn wir natürlich zugeben müssen, dass da erneut Niko einen sehr großen Anteil dran hat. Diese dreifach Chance, wo Niko mit unfassbarem Reflex, Eric (auf dem ersten Blick mit einem mir bis dato unbekannten Körperteil), der Pfosten und dann nochmal Niko klären, war gefühlt schon ein 99+%-Tor.
Ach ja: Das 12minütige Schweigen hat ein Ende. Ich denke, Ihr wisst alle Bescheid. Dennoch kein Grund, das Thema nicht weiter hoch zu halten.

Zur Wahrheit gehört aber auch die mangelhafte Entlastung. Und als es dann irgendwann doch bei uns einschlägt, sinkt die Hoffnung von Minute zu Minute. Als Niko in der kurzen Nachspielzeit (vier angezeigte Minuten) dann noch einmal eine Doppelchance persönlich doppelt vereitelt, nehme ich das tatsächlich recht emotionslos hin. Die Mischung aus abenehmender Tabletten-Wirkung, Spielverlauf und ablaufender Spielzeit lässt wohl nicht mehr viel anderes zu und irgendwie fühlt es sich so an, als würde gleich eh noch das 2:0 fallen.
Dennoch passiert in diesen 4 Minuten eine ganze Menge: Abdoulie macht mit der Hacke fast doch noch den Ausgleich, dann die besagte Doppelchanche und gar eine daraus resultierende Kölner Ecke. Dazu diese mich leicht aggro machenden Eckentänzchen der Kölner, die wird irgendwie nicht umlaufen kriegen.
Tja, doch dann... Ricky-Jade. Was für ein unfassbar geiler Typ (zumindest in dem, was wir als gemeine Fans so zu sehen bekommen). Ich kriege nach dem Kopfball, der Uwe Seelers legendäres Hinterkopfballtor locker in den Schatten stellt (sorry, Uwe, RIP!), den Mund genauso wenig zu, wie Ricky selber (wenn der nicht sogar noch so in den Bus eingestiegen ist). Und so steht es am Ende 1:1 und niemand weiß warum.
Während wir mit eingepacktem FCSP-Zeug gut zum Parkplatz zurück kommen, erhalten wir die Nachricht, dass nahe des eigentlichen Gäst*innen-Parkplatzes Kölner in den Büschen hocken, um Leuten von uns die Klamotten abzuziehen. Ich werde solch erbärmliche Scheiße niemals kapieren.

Wir kommen gut weg und gut zu Hause an und jetzt gilt es bis Heidenheim gesund zu werden. Bitte 6 Punkte jetzt noch in diesem Jahr, ja?! Super, danke!
Noch mehr Sportliches wie gewohnt beim Millernton.












