marode   BASH!   

 BASH! haben sich bereits 2005 aufgelöst. Wir haben uns über ihr Lebenswerk hergemacht. 

Warum eine seit über 15 Jahren (1990–2005) nicht mehr existierenden Punkband aus Krefeld aufs Label nehmen? Gut, alleine schon aufgrund des eher dürftigen
Outputs während ihrer Schaffenszeit von 1990 bis 2005, nämlich ganze zwei Alben,
eine Split-LP und drei EP’s, könnten Spötter*innen ihr Werke als „äußerst rar“ bezeichnen.
Doch die Dichte der darauf zu findenden Mitgröhlhits ist enorm und wer Deutschpunk
liebt, kann wahrscheinlich zumindest einen ihrer späteren Saufsongs anstimmen.

Der BASH! Sound entwickelte sich vor allem nochmal um die Jahrtausendwende, als Claus Luer von KNOCHENFABRIK als zweiter Gitarrist bei Frontmann Frank Ludes und Drummer Mike Weger einstieg und sich mit Lupo dann auch endlich jemand am Bass fest eingespielt hatte. Die Split mit WERTLOS klingt wie eine Songsansammlung aus diesen beiden Bandphasen: aus dem anfangs rumpeligen, aber immer melodiösen Deutschpunk mit simplen Songstrukturen ohne viel Schnickschnack, der vor allem durch Franks prägnanten „nasalen Gesang“ getragen wurde, entstand Kick-ass-Punkrock mit super eingängigen Refrains, der noch schneller Ohrwürmer fabrizierte als eh schon. Diesen Sound verfeinerte Frank ab 2007 dann mit der Nachfolgeband NONSTOP STEREO. Und seine Art Geschichten zu erzählen perfektionierte er dort.

Die teils auf Englisch verfassten Texte bei BASH! drehten sich zwar meistens um klassische Punk-Themen wie dem Hass auf Arbeit, Gesetz und Ordnung, Beziehungsstreitereien, Gewalt und Saufen. Und so ein bisschen was asoziales schwang auch ab und an mit, gipfelend in kindischem Pimmelhumor. Andererseits war von Anfang an aber immer schon Platz für sehr persönliche und melancholische Gedanken über den Verlust von Menschen, depressive Lebensphasen, Außenseiter*innentum und das Punksein an sich. BASH! veröffentlichten zudem völlig untypische (und total gelungene) Coverversionen z.B. von den CRANBERRIES oder ANDREAS DORAU und sie vergoldeten das eher unbekannte REINHARD MEY Stück „Selig sind die Verrückten“ mit der umgetexteten 2.Strophe zu einem ihrer größten Klassiker.

Es wäre also zu einfach BASH! wie eine dieser vielen, oberflächlichen und eher uncoolen
D-Punkband aus jener Zeit abzustempeln. Als fester Bestandteil der lebendigen Szene an
Rhein und Ruhr in den 90ern spiegeln ihre vielen, kleinen Super-Hits diese Zeit ziemlich
authentisch wieder.
Nennt es einfach Rock’n’roll! We love BASH!